Mittwoch, 20. Juni 2012

Des rätsels Lösung heisst: "Kiewskij Tort" oder zu Deutsch "Kiewer Torte"

Seit Anfang des Monats liegt das Rezept für die Kiewer Torte bei mir auf dem Schreibtisch. Mich hat es schon lange in den Fingern gejuckt, sie zu backen. Gestern nun konnte ich sie endlich anschneiden und ich bin begeistert. Das Rezept werde ich auf alle Fälle noch öfters machen.


Original ist die Torte gefüllt mit einer Caramell- Buttercreme. Ich habe das Rezept diesbezüglich abgeändert und sie mit Sahne und frischen Erdbeeren gefüllt. Genau das ist aber das tolle an dieser Torte: Mann kann sie füllen wie man möchte. Und wenn sie mit Buttercreme oder Ganache eingestrichen wird, so kann man sie sogar mit Fondant eindecken. Das Rezept langt für eine Torte von 25 cm Durchmesser. Ich habe mich allerdings für Törtchen von 15 cm Durchmesser entschieden. Dafür gab es dann gerade drei Stück davon. Hier also das Rezept:

Kiewskij Tort

250 g weiche Butter
600 g Mehl
5 Eigelb
5 Eiweiss
400 g Zucker
5 El Crème fraîche oder Sahne
1 Pr. Natron oder ersatzweise Backpulver
150 g Baumnüsse (Walnüsse) grob gehackt

Die Butter und das Mehl mit einem Teighorn oder Messer zusammenschneiden. Es sollte ein krümeliges Pulver ergeben.


Die Eigelb mit 200 g Zucker schaumig Rühren. Das Natron mit der Crème fraîche vermischen und zur Eimasse geben. Das Mehl dazugeben und rasch zu einem Teig kneten (nicht zu lange, sonst wird der Teig zäh). Den Teig für ca. zwei Stunden in den Kühli geben.

Den Teig 4 mm dick auswallen und sechs Kreise von 25 cm Durchmesser ausstechen. Für meine Törtchen habe ich 12 Kreise von 15 cm Durchmesser ausgestochen und keine Teigresten mehr über gehabt. Die Kreise auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Den Backofen auf 190 - 200°C Umluft vorheizen.

Das Eiweiss zusammen mit den restlichen 200 g Zucker steif schlagen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Das dauert ca 5 Minuten. Der Schnee sollte samtig aussehen, zart sein und seine Form gut behalten.

Die Böden nacheinander für ca 5 Minuten backen. Der Rand sollte sich leicht bräunen. Danach auf jeden gebackenen Boden Eiweissschaum aufstreichen und mit 150g Baumnüssen bestreuen.


Die Böden weiter backen, bis die Eiweissmasse leicht bräunlich ist. Die Böden auskühlen lassen.
Original werden nun die Böden mit einer Buttercreme aus 200 g Butter und 250 g caramellisierter Kondensmilch, gefüllt. Für meine Füllung braucht man:

1 lt Halbrahm (fettreduzierte Sahne, 25% Fettgehalt)
500 - 750 g süsse Erdbeeren

Den Rahm mit dem Vanillezucker steif schlagen. Ein paar schöne Erdbeeren für die Garnitur zur Seite legen, den Rest klein schneiden. Die Törtchen mit der Sahne und den geschnittenen Erdbeeren füllen. Pro Törchen habe ich vier Böden gebraucht.
Die Torte mit Sahne einstreichen.


Nun die Torte mit dem restlichen Rahm und den Erdbeeren ausgarnieren. Vor dem Essen sollte sie für mindestens 10 Stunden im Kühlschrank durchziehen. Danach geniessen.


Eventuelle Resten können, ohne Erdbeergarnitur, gut eingefroren werden. Meine Nachbarin, die zur Genesung nach einer Operation ein Törtchen ab bekommen hat, hat sie mit "absolut himmlisch" bezeichnet. Da kann ich mich nur anschliessen!


4 Kommentare:

  1. Woooow Sandra,

    dieses wunderbare und auch hübsche Törtchen habe ich jetzt erst entdeckt. Dadurch, dass es so klein ist, klettert es in die Höhe und schaut umwerfend gut aus.
    Ich bin überzeugt, dass es auch lecker war. Diese Rezeptur könnte auch mir als Törtchen gelingen, da werde ich meinen Mann überraschen. Erdbeeren gibt es auch noch bei uns, uiiii, das werde ich nacharbeiten. Gebe Dir dann Bescheid, wie es geworden bzw. geschmeckt hat !!!!

    Herzlichen Gruß Renate

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  2. Liebest Renate

    Das Törtchen ist einfach sehr lecker. Ich habe es bis zu diesem Datum auch nicht gekannt und es hat mich überzeugt. Wie schon im Rezept beschrieben, habe ich aus dieser Masse Böden für drei Törtchen erhalten. Meine Nachbaren sind sehr glücklich, dass ich so gerne backe:-)

    Ganz liebe Grüsse und lass mich wissen, wie es geschmeckt hat.

    Sandra

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  3. Liebe Sandra,
    habe ganz zufällig dein Blog entdeckt und möchte mich zuerst für die tolle Rezepte bedanken. Ich backe selbst sehr gerne, bin aber kein Profi, Kochen und Backen ist einfach mein Hobby neben dem ganz anderen Beruf. Aber ich bin immer nach der Suche nach neuen interessanten Rezepten und habe viel bei dir gesehen, was ich gerne ausprobieren möchte. Ich komme ursprünglich aus der Ukraine und Kiewskij Tort gab es bei uns zu kaufen in den guten Konditoreien schon seit den 70-ger Jahren. Die Besonderheit der sowjetischen Torten bestand daran, dass es streng genormte Rezepte gab, die überall zu verwenden waren (so eine Standart) und man durfte nicht mal minimale Veränderungen vornehmen. Dadurch wusste man, wie die Torte schmeckt egal in welche Stadt sie produziert wurde. Und nur die Torte nach "Original"-Rezept durfte sich "Kijewskij Tort" nennen. Das Originalrezept war streng geheim. Aber viele Hobby-Bäckerinnen haben versucht die Torte nachzubacken und eigenem Geschmack anzupassen. Deswegen existieren sehr viele Abwandlungen. Die von dir beschriebene Torte ist sehr lecker, aber kein Original. Ich besitze das Originalrezept und wenn es dich interessiert, kann ich dir gerne schicken. Das heisst natürlich nicht, dass Original besser schmeckt, die Geschmäcke sind ja Gott sei Dank verschieden!
    Liebe
    Grüße Anna

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    Antworten
    1. Liebe Anna

      Herzlichen Dank für Deine schöne Geschichte. Das ist ja hoch interessant, wie damals in der Sowjetunion mit Tortenrezepten verfahren wurde. Ich hätte Dein Originalrezept sehr gerne und würde es, zusammen mit der schönen Geschichte, gerne posten.

      Die Kiewskij Torte habe ich bis letztes Jahr garnicht gekannt. Per Zufall habe ich das Rezept in einer Schweizer Zeitschrift gelesen und es hat mich sehr angesprochen. Ich werde nun ordnungshalber das Rezept umbenennen in "Torte nach kiewskij Art".

      Es würde mich sehr freuen, wenn Du mir das Rezept auf

      tortenmacherin@gmail.com

      senden würdest.

      Ganz herzliche Grüsse, Sandra

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