Sonntag, 23. Oktober 2011

Ganz traditionell - Eine Zuger Kirschtorte für Willi zum Geburtstag

Am liebsten isst Willi traditionelle Torten wie Linzer-, Schokorahm- oder eben Zuger Kirschtorte. Da ist es doch selbstvertändlich, dass er zu seinem Geburtstag eine traditionelle bekommt. Die Fotos sind nicht die besten. Dafür schmeckte die Torte umso besser.


Natürlich wurde er nicht nur zwölf Jahre, wie man anhand der Kerzen vermuten könnt, sondern 77!
Damit ihr noch etwas gelüsten könnt, hier die Foto des Anschnittes:



Die Zuger Kirschtorte ist eine Torte mit Biskuit, Japonaisböden, Buttercreme und Kirschwasser. Also nichts für Kinder. Nun aber zum Rezept.

Zuger Kirschtorte 22 cm Durchmesser

Als erstes habe ich das halbe Rezept für das Express Biskuit in einer 22 cm Springform gebacken. Mit dem Mehl mischte ich aber noch 25g weisse, gemahlene Mandeln, dafür aber nur 30g Butter unter. Das gebackene Biskuit über Nacht bei Zimmertemperatur stehen lassen.

Japonaisböden (zwei Stück)

3 Eiweiss
1 Prise Salz
40 g Zucker (1)
40 g Zucker (2)
75 g gemahlene Haselnüsse oder Mandeln

Die Eiweiss mit dem Salz steif schlagen. Den Zucker (1) beigeben und weiter schlagen, bis der Eischnee glänzt und feinporig ist. Den Zucker (2) nur noch kurz unterrühren. Die gemahlenen Nüsse sorgfältig mit dem Gummischaber unterheben.

Auf zwei Bogen Backpapier je einen Kreis von 22 cm Durchmesser aufzeichenen. Die Bogen auf zwei Bleche legen und die Japonaismasse auf den Kreisen gleichmässig aufstreichen.
Gebacken werden die Böden bei 120° C (Umluft) während ca. 60 Minuten. Nach der Hälfte der Backzeit, die Bleche vertauschen. Nach dem Backen die Böden vorsichtig stürzen und noch warm das Papier lösen. Vollständig auskühlen lassen.

Kirschsirup

100 g Wasser
150 g Zucker
160 - 200 g Kirschwasser

Das Wasser mit dem Zucker aufkochen. Pfanne von der Platte ziehen und das Kirschwasser dazu giessen. Pfanne zudecken, damit das Kirschwasser nicht verrauchnet.

Buttercreme

300 g Butter weich
170 g gezuckerte Kondensmilch
80 g Puderzucker
5 El. Kirschwasser
rosa Lebensmittelfarbe

Die weiche Butter mit dem Puderzucker schaumig schlagen. Nach und nach die gezuckerte Kondensmilch dazu rühren. Ein Esslöffel Kirschwasser nach dem anderen dazu geben und weiter rühren. Gebt der Creme genug Zeit, um sich mit dem Kirschwasser zu verbinden. Zuletzt wenig rosa Lebensmittelfarbe dazu geben.
Wenn Euch die Buttercreme gerinnen sollte, dann stellt die Schüssel mit der Masse solange in heisses Wasser, bis am Boden die Butter anfängt zu schmelzen. Dann noch einmal ordentlich durchrühren.

Zusammensetzen der Torte: Das Biskuit in ein rundes Kuchenblech mit Rand oder einen tiefen, flachen Teller legen. Den Kirschsirup (knapp so viel, wie das Biskuit schwer ist) dazu giessen. Das Biskuit saugt nun den Sirup auf. In der Zwischenzeit ein Japonaisboden auf einen Tortenteller legen und mit einem Drittel der Buttercreme füllen. Das getränkte Biskuit vorsichtig aus der Form nehmen und auf den Japonaisboden legen. Ein zweites Drittel der Buttercreme aufstreichen. Japonaisboden auflegen und sorgfältig fest drücken. Die Torte mit der restlichen Buttercreme einstreichen. Kühl stellen.

Den Rand der Torte mit gerösteten Mandelblättchen einstreuen. Normalerweise bepudert man die Oberfläche mit Puderzucker und zeichnet mit einem heissen Messer die typischen Rautemuster ein. Da ich aber etwas zu wenig Buttercreme auf der Torte hatte, konnte ich kein Muster mehr zeichnen. Darum habe ich sie ganz dünn mit Massa Ticino Tropical belebt und dort die Rautemuster eingekerbt. Ganz traditionell gehören kandierte Kirschen zur Dekoration auf die Torte. Sie ist übrigens noch Tage nach der Herstellung super fein zum Essen.

Tipp: Ihr könnt natürlich auch Eure Liebelingsbuttercreme, parfümiert mit Kirschwasser verwenden.

Dienstag, 18. Oktober 2011

Schlaraffenlandtorte. Die Rettung aus dem Eigelbschlamassel

Manchmal habe ich echt das Problem, dass in meinem Kühlschrank zuviele Eigelbe sind. Gerade um die Weihnachtszeit herum, wenn man für einige Güetzli nur die Eiweisse braucht, weiss man fast nicht mehr, was man damit noch kochen könnte. Genau das gleiche Dilemma herrscht nach der Massenproduktion von Fondant. Die Katze kommt dann als Abnehmer auch nicht mehr in Frage. Es sei denn, man möchte einen Garfield.

Beim Stöbern im meinen unzähligen Kochbüchern habe ich aber das tolle Rezept der Schlaraffenlandtorte entdeckt.



Sie ist unheimlich lecker, ob mit oder ohne Füllung. Hier nun das Rezept. Es reicht für eine Springform von  22 - 24 cm Durchmesser.

Schlaraffenlandtorte 

Die Torte schmeckt je nach Honigsorte und Nüssen immer wieder anders

200 g dunkle Schokolade
100 g Milchschokolade
2 El Rum oder anderen Schnaps
250 g Honig
250 g Butter
5 Eigelb
150 g grob gehackte Mandeln oder andere Nüsse
125 g Mehl
1 Tl. Backpulver

Die Schokoladen grob zerbröckeln und mit dem Honig und dem Rum in einer kleinen Pfannne auf kleinem Feuer schmelzen. Die Mischung etwas auskühlen lassen.
Die Butter weich rühren. Mit den Eigelben rühren, bis die Masse etwas heller ist. Nun die ausgekühlte Schokolademischung darunter rühren. Die gehackten Nüsse dazu geben.
Das Mehl mit dem Backpulver sieben und vorsichtig unter die Masse rühren. In die vorbereitete Form füllen und ca. 60 Minuten bei 180°C Ober- und Unterhitze auf der untersten Schiene des Ofens backen. 
In Folie eingepackt ist diese Torte im Kühlschrank 10 Tage haltbar.



Auf dem Foto seht ihr die halbe Teigmenge. Da ich keine Mandeln oder Haselnüsse daheim hatte, spülte ich die gesalzenen Aperitiferdnüsse meines Mannes ab und benutzte diese dann. Der wird staunen wenn seine Nusstüte fast leer ist. Hihihihi.

Samstag, 15. Oktober 2011

Herbstlich passend: Feines Marronimousse

Wie versprochen ist hier das feine, passende Hersbsrezept für ein tolles Marronimousse. Es ist übrigens nicht nur sehr lecker als Tortenfüllung sondern passt auch wunderbar als Dessert, angerichtet in Coupegläser. Da bietet sich eine Einlage aus in Kaffe(likör) getränktem Biskuit oder Löffelbiskuit an.

Die Masse reicht, um eine rechteckige Torte (18 x 18cm) oder eine runde Torte ( 22 - 24 cm Durchmesser) zu füllen.



Marronimousse

220 - 280 g Marronipüree
50 g Zucker
250 g Qimiq. An Stelle von Qimiq kann sehr gut 3 - 4 Blatt Gelatine, aufgelöst in Quark, Schmand oder Kaffesahne verwendet werden. Wer es üppig mag, kann sogar Mascarpone oder ein Mascarpone Quark Gemisch nehmen. 
1.5 dl Vollrahm (Sahne) geschlagen.

Das Qimiq mit dem Zucker glatt rühren. Das Marronipüree dazu rühren. Wer kein Qimiq verwendet muss nun die Masse in den Kühlschrank stellen, bis sie am Rand zu Gelieren beginnt.
Den geschlagenen Rahm vorsichtig unterheben.


Ich habe für den Koffer ein Express-Biskuit in der  Kapselform von 18 x 37 cm gebacken. Nach dem Backen schnitt ich das Biskuit in zwei Teile von 18 x 15 cm. Das eine der zwei so vorbereiteten Stücke, schnitt ich einmal durch.


Dies gab den Boden und der Deckel der Torte. Aus dem zweiten Teil schnitt ich so zu


und stellte den entstandenen Rand auf den Boden.


Nun musste die Torte nur noch mit der einen Hälfte der Creme gefüllt werden. Darauf legte ich eine Lage Biskuit, getränkt mit Kaffelikör, bevor die zweite Hälfte der Creme auch noch eingefüllt wurde. Nun musste nur noch der Deckel aufgesetzt werden



Das strich ich mit Ganache ein und stellte es über Nacht in den Kühlschrank. Am nächsten Tag konnte die Torte mit Schokoladefondant eingedeckt werden.

Aus den Biskuitresten gab es eine leckere Trüffelmasse, die für den Sonnenhut gebraucht wurde.

Dienstag, 11. Oktober 2011

Ein gefüllter Koffer geht auf Reisen...

Meine beste Freundin hatte Geburtstag. Da sie sehr gerne auf Reisen geht lag es nahe, ihr ein solches Lederding als Torte zu schenken. Zudem wollte ich schon lange mal einen Koffer kreieren.


Auch war es für mich diesmal wichtig, dass ich nicht ein zu aufwändiges Sujet mache. Der Grund dafür ist, dass ich immer noch sehr viel Arbeit im Garten habe und letzte Woche auch noch krank war. Daher kam mir der Koffer gelegen.

Das Innenleben ist ein Express-Biskuit, gefüllt mit einem Marronenmousse. Das Rezept dafür werde ich Euch in den nächsten Tagen hier posten. Nun hatte ich auch endlich die Gelegenheit, meinen Schokoladenfondant aus zu probieren. Der Geschmack und Geruch sind sehr angenehm und lecker.




Für den Hut mischte ich eine Trüffelmasse. Da kamen mir die Abschnitte, die es vom Koffer gegeben hat, gerade recht. Gemischt mit flüssiger Milchschokolade und einem Schluck Kaffelikör hat es eine tolle Konsistenz gegeben, die ich in eine mit Klarsichtfolie ausgekleidete Tasse drückte.



Damit der Hut etwas über den Koffer herausragen konnte, schnitt ich aus einem Tischset aus Plastik eine Rondelle aus, die etwas kleiner als die gewünschte Hutkrempe war.



Hoffentlich könnt ihr die Rondelle sehen. Nun musste das ganze nur noch mit Fondant überzogen werden. Da ich aber den Hupf nicht noch mit Ganache einstreichen wollte, hielt ich den Fondant etwas dicker als normal. Dadurch gleichten sich Unebenheiten perfekt aus.
Meine Freundin hatte grosse Freude an der Torte. Ihre Bürokollegin hat ordentlich gestaunt, dass sowas möglich ist. Hihihi...

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Dr Joggeli wot ga Birli schüttle...

...d Birli wei nid gheie (Der Joggeli will Birnen schütteln, die Birnen wollen nicht fallen). So fängt eine alte Kindergeschichte in Mundart an. Ich kann heuer aber wirklich nicht klagen. Wir haben so viele Birnen am Spalier, wie noch nie. In der ganzen Nachbarschaft habe ich sie verschenkt und gegen andere Früchte eingetauscht. Dazu bekam ich noch Äpfel und Beeren von meiner Mutter.
Die halbreifen Birnen lagerte ich in eine spezielle Styroporbox ein, um auch noch im Winter von den feinen Früchten geniessen zu können. Aber was soll ich sagen. Bei dieser Wärme die im Moment herrscht, war selbst mein Keller zu warm für die Früchte und so wurden alle auf einen Schlag reif. Mir blieb nichts anderes übrig, als sie einzukochen und einzumachen. War das eine Hektik.


Hier könnt ihr eine kleine Auswahl sehen. In der Flasche ist selbst gemachter Zitronensirup. Den trinkt mein Mann so gerne. Er löscht den Durst aber auch wirklich gut. Von den Chutneys habe ich sicher vier verschiedene Sorten gemacht. Mit Äpfeln, Birnen und auch Zucchini. Für den Kompott habe ich die gekochten Früchte mit Vanillepuddingpulver abgebunden und heiss in Gläser abgefüllt. Eine ideale Express-Füllung für eine Torte. Die Birnenmarmelade oder eben Confi wie man hier sagt, habe ich mit ein paar kleinen Tropfen Mandelaroma verfeinert. Auch Limetten sind eine tolle Kombi zu Birnen.



Mein selbst eingemachter Wintervorrat im Keller. Ganz hinten stehen noch einige Gläser mit heiss eingefüllten Birnen und mit Rotweinbirnen. Ich denke, dass es für einen zwei Personen Haushalt eine grosse Menge an Vorräten ist. Da werde sicher noch ein paar Gläser verschenkt.
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